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Konzept zur Lerngruppe „ELA“

Ausgangslage

Mit Beginn jeden Schuljahres schulen wir Kinder mit den unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen ein. Nach einer intensiven Eingangsdiagnostik, die treffende Aussagen über die verschiedenen, für einen gelingenden Schulanfang wichtigen Bereiche macht, können viele Kinder ihren Lernvoraussetzungen entsprechend von Anfang an gefördert werden.

 

Seit einigen Jahren machen wir allerdings die Beobachtung, dass einige Kinder noch eine intensive und zusätzliche Unterstützung der Basiskompetenzen benötigen (auditive und visuelle Wahrnehmung, Konzentration, Sozial- und Selbstkompetenz, Motorik, phonologische Bewusstheit, Sprachkompetenz, mathematische Kompetenzen,...), um sich in binnendifferenzierten Unterrichtssituationen zurechtzufinden bzw. den Schulvormittag bewältigen zu können. Diese Kinder erfordern einen organisatorischen Rahmen, in dem Lehrkräfte angemessen auf deren Lernbedürfnisse reagieren können, um damit auch gleichzeitig das Selbstwertgefühl dieser Kinder zu steigern.


Ziele

Vor dem Hintergrund des inklusiven Gedankens wollen wir jedes Kind noch mehr als bisher in Anerkennung seiner einzigartigen Persönlichkeit und seiner Fähigkeiten in den Blick nehmen, um an unserer Schule inklusive Bildung und ebenso individuelle Förderung zu praktizieren. Somit erfordert diese Maßnahme eine enge Zusammenarbeit zwischen Förderzentrum und Grundschule, damit für  jedes Kind eine Ausgangslage geschaffen wird, die ihm ein erfolgreiches Lernen ermöglicht.

 

Die Unterrichtsinhalte dieser Maßnahme orientieren sich generell an den Themen und Zielen der Eingangsstufe. Sie sind jedoch quantitativ reduziert und dem Lerntempo sowie den Lernvoraussetzungen und Bedürfnissen der Lerngruppe angepasst, da die Förderung der Basiskompetenzen wie oben beschrieben im Vordergrund steht. Ganzheitliches Lernen und spezielle Fördermaßnahmen auch in Absprache und Zusammenarbeit mit dem Förderzentrum sowie der Schulsozialarbeiterin sollen den Entwicklungsprozess der Kinder nachhaltig unterstützen. Dieses Vorgehen erfordert von den Lehrkräften eine genaue Diagnostik des Lernstandes sowie eine Handlungsplanung, deren Umsetzung und Evaluation; auch um den Kindern jederzeit die Möglichkeit zu geben, in eine schnellere Lerngruppe zu wechseln.

 

Da eine genaue Diagnostik der Lerngruppe generell ein Prinzip der Unterrichtsarbeit ist (siehe auch Konzept Schuleingangsphase), um jedes  Kind in seinen Möglichkeiten und zu seinem Besten zu fördern, ist es umgekehrt auch möglich, dass ein Kind aus einer schnelleren Lerngruppe in die „ELA“ – Lerngruppe wechselt. Es besteht eine Durchlässigkeit in beide Richtungen.

 

Wir gehen davon aus, dass die Basiskompetenzen der Kinder spätestens nach einem Schuljahr bei allen individuellen Unterschieden so weit gefördert werden konnten, dass die Kinder mit neu gewonnenem Selbstvertrauen ihren Weg in der Eingangsstufe in anderen Lerngruppen fortsetzen können. Die Arbeit in ELA ist als niederschwellige Vorgehensweise anzusehen, die keine therapeutischen Maßnahmen ersetzt.

 

Organisatorischer Ablauf

 

Vor der Einschulung

bis Ende Februar Diagnostikverfahren Einschulung, Gespräche mit den KiTas und der Schulärztin /dem Schularzt.
im März Benachrichtigung der Erziehungsberechtigten über das Ergebnis des Einschulungsverfahrens.

Austausch mit den KiTas über die Kinder, die für ELA in Frage kommen.

im Mai Elterngespräche mit den Eltern der Kinder, die für die Lerngruppe ELA vorgesehen sind.
Infoabend ELA, auch für umliegende Schulen mit Beteiligung aktueller „ELA-Eltern“

 

Einschulung in die Lerngruppe „ELA“

 

1. Halbjahr

bis zu den Herbstferien Diagnostik (Klassenlehrkraft, Fachlehrkraft, Förderschullehrkraft, Schulsozialarbeiterin), um ein gezieltes Kompetenztraining anbieten zu können.
Themenschwerpunkte:
Vom Ich zum Wir (siehe auch Konzept Eingangsstufe)
Thementage (z.B. zu den Themen Frühstück, Umwelt erkunden, Kuscheltiere, Muscheln)
nach den Herbstferien Elterngespräche
Elterneinbindung durch gemeinsames Frühstück
Themenschwerpunkte
projektorientiert an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder sowie der Unterrichtsinhalte der
1. Klasse (z.B.: Äpfel, Tiere, Spiele spielen,…)
Januar / Februar Pädagogische Konferenzen zum Entwicklungsstand der Kinder und Elterngespräche.

 

2. Halbjahr

Februar bis Ende Themenschwerpunkte:
projektorientiert an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder sowie den Unterrichtsinhalten der 1. Klasse
Hospitationstage in anderen Lerngruppen
Juni / Juli Pädagogische Konferenzen zum Entwicklungsstand der Kinder und Elterngespräche

 

 

Folgendes Schuljahr

bis zu den Herbstferien ELA-Nachsorge durch die ELA Klassenlehrerin (Besuche in den neuen Lerngruppen)

 

Räumlichkeiten

In unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes befindet sich das KiTa-Gebäude mit zwei Klassenräumen und Nebenräumen, das gemeinsam mit der Schülerinsel im Bereich Nachmittagsbetreuung genutzt wird. Der Träger der Schülerinsel hat in diesem Gebäude für die Ausgabe des Mittagessens eine kleine Küche eingebaut. Für die ELA – Lerngruppe bieten diese Räumlichkeiten ideale Bedingungen. Die Nutzung der Nebenräume wird den vielfältigen Bedürfnissen der Kinder nach Ruhe oder Bewegung gerecht. Zudem kann dort in Kleingruppen gearbeitet werden. In der Küche findet das tägliche gemeinsame Frühstück statt.
Dadurch, dass das Gebäude etwas abgelegen liegt, sind individuelle Pausenzeiten möglich.

 

Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit

Um ein effektives Arbeiten in dieser Lerngruppe zu ermöglichen, ist die Gruppengröße auf höchstens 16 Kinder begrenzt. Als Schwerpunkte für die pädagogische Arbeit haben sich die Erarbeitung von Strukturen und das Einhalten von Regeln ergeben. Struktur erhalten die Kinder u.a. durch feste den Tag begleitende Lieder und Rhythmusübungen. Besonders der Einsatz von rhythmischen Übungen (z.B. auch phonologische Übungen auf dem Trampolin, Silbenübungen mit Bewegung/Tröten) und Musik (z.B. Schwungübungen mit Musik, Zahlen Geräuschen zuordnen,…) hat sich als unterstützend  für diesen Lernprozess erwiesen genauso wie immer wiederkehrende Rituale (Begrüßung, Tages- und Stundenablauf, frühes Frühstück, feste Spielzeiten, Phasenwechsel, Verabschiedung).

 

Kleine musikalische Auftritte z.B. in der ehemaligen KiTa oder in einem Seniorenwohnheim stärken zudem das Selbstwertgefühl der Kinder erheblich. Das Einhalten von Regeln wird durch feste Strukturen unterstützt, aber auch z.B. durch die Regel des Tages, Punktepläne, regelmäßige zeitnahe Reflexion des Sozial- und Arbeitsverhaltens auch in Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit und Eltern sowie durch die Arbeit im Team. Fast alle Stunden sind doppelt besetzt, so dass die Schülerinnen und Schüler mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen immer einen Ansprechpartner bzw. die notwendige Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Aufgaben haben. Die extrem unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder erfordern einen stark binnendifferenzierten, ganzheitlich ausgerichteten Unterricht.


Ausblick

Eine Evaluation des Konzeptes findet durch regelmäßige Treffen der Personen statt, die mit dieser Lerngruppe arbeiten in Zusammenarbeit mit der Schulleitung und Eltern der ELA-Lerngruppe.
Fragestellungen:

  • Gestaltung des Übergangs in eine andere Lerngruppe
  • Zeugnis
  • Welches Arbeitsmaterial unterstützt die Arbeit in ELA